Großes Schaulaufen der Roll- und Eissportgemeinschaft Kiel

Dienstag, 19.06.2001

Was macht eine Horde kleiner Heidis mit blonden Zöpfen und roten Wangen in einer Kieler Sporthalle? Rollschuhlaufen, und zwar so, daß mancher Erwachsener neidisch werden könnte. Clowns mit bunten Perücken halten sie an den Händen. Nach dem erfolgreichen Rollen gibt es am Rand Kekse, Saft und viel Gelächter. Alltag, und doch etwas besonderes für die kleinen Stars: das Schaulaufen zur Kieler Woche in der Stralsundhalle.

Den Zuschauern wird jedes Jahr ein bunter Querschnitt durch die Saisonarbeit geboten. Für die Kleinen und die Großen ein guter Ansporn, beim Training noch einen Zahn zuzulegen, damit auch der letzte Patzer aus dem Programm ausgebügelt werden kann. Neben dem Schaulaufen, das mit bunten Kostümen, Glitzerschminke und ausgeklügelten Formationen zu den Highlights für das Publikums gehört, bleibt auch ein Blick hinter die Kulissen des Leistungssports nicht verborgen. Mehrere Monate trainieren die Jungen und Mädchen für eine gelungene Präsentation ihres Könnens, jahrelang dauert teilweise das Zusammenwachsen eines erfolgreichen Tanzpaares bis hin zur deutschen oder gar europäischen Spitze.

"Wenn heute etwas schiefgeht, kriegen wir Mecker!", bringen es die Paarläufer Annabel Rohde (13) und Marco Contreras (16) auf den Punkt. Die beiden gehören zur aufstrebenden Elite der Roll- und Eissportgemeinschaft Kiel e.V. (REG) und werden am 16. August in Slowenien bei den Europameisterschaften antreten. Sie haben Glück: ohne einen Fehler endet ihre Kür im Applaus der Zuschauer.
Nicht alle haben soviel Glück. Mal ein Axel, schon mal ein Rittberger gehen daneben, doch wirklich enttäuscht ist keiner. "Die Tänzer wachsen mit den Anforderungen", betont Ehrenvorsitzender Horst Günter Cipa. "Und wenn der eine weiter will, sucht er sich eben einen neuen Partner. Wie im richtigen Leben!"
Im Dezember, nach der hoffentlich erfolgreichen Saison, sind dann alle Gruppen und Tänzer noch einmal in der Stralsundhalle am Winterbeker Weg zu bewundern.

Text: Yvonne Waldbröl, Multimedia Production FH Kiel
Fotos: Maren Oerke, Multimedia Production FH Kiel