Macbeth im Kieler Schauspielhaus -
"Heil Dir, der einst König gewesen sein wird"

Freitag, 22.06.2001

"Schön ist hässlich, hässlich schön" - diesem Paradezitat wird die Aufführung von Shakespeares "Macbeth" in einer Inszenierung von Inge Flimm in mehrfacher Weise gerecht. Bühnenbild, Kostüm und schauspielerische Umsetzung überzeugen nicht nur durch ihre eigenwillige Ästhetik, sondern auch durch eine abwechslungsreiche, leicht zugängliche Symbolik, jedoch ohne dabei oberflächlich zu wirken.


Matthias Unruh als der Königmörder Macbeth zeigte eine ungeheure Bandbreite von Emotionalität, sei es nun Wut, Trauer oder Angst - die Grenze zwischen Schauspielerei und Realität scheint zu verfließen. Ähnlich brillant präsentierte sich Kathrin Kröncke als Lady Macbeth. Die Mimik und Gestik passten hervorragend zu der genusssüchtigen Ehefrau, die ihren Mann zu dem treibt, was schließlich auch ihren Untergang bedeutet. Die anderen Schauspieler taten es den beiden Hauptdarstellern gleich, so scheint es fast, als hätte Shakespeare selbst die Rollen besetzt.

Zweimal wird das tragische Drama vor der Sommerpause noch aufgeführt und ab dem 18. Oktober ist es dann wieder auf der Bühne - "was blutig anfing, durch Verrat und Mord, das setzt sich nun durch blut'ge Taten fort".

 

Text: Sebastian Müller - Multimedia FH Kiel
Foto: Maren Oerke - Multimedia FH - Kiel